Bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha (QAT) zeigte unser OSP-Athlet Lukas Matzerath glänzende Leistungen, verpasst aber leider knapp die direkte Olympia-Qualifikation. Ähnlich erging es Jeannette Spiwoks im Freiwasserschwimmen.
Über 100m Brust hatte der 23-Jährige, der in Bochum lebt und trainiert, bereits im Vorlauf und auch im Halbfinale mit 59,30 Sekunden die Olympia-Norm geknackt. Gemäß den Nominierungsrichtlinien des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) müssen die deutschen Schwimmer*innen aber gleichzeitig einen der ersten vier Plätze bei der WM belegen, um sich sicher für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Dies gelang Lukas Matzerath in einem extrem stark besetzten Finale dann leider nicht. Trotz erneuter Olympia-Norm mit 59,37 Sekunden reichte es nur zum siebten Platz, entsprechend enttäuscht zeigte er sich nach dem Rennen: “Ich hätte mehr gekonnt, ich bin sehr unzufrieden mit der Zeit. Ich denke, der Podestplatz wäre drin gewesen, auch von dem, was ich in der Vorbereitung gezeigt habe. Ich denke, ich habe es zu sehr gewollt und bin ein bisschen in den Verriss reingekommen. Ich hätte mehr auf meine Stärke, die langen sauberen Züge, achten sollen. Daraus muss ich jetzt lernen für Paris und weiter hart arbeiten.”
50m Brust: Platz fünf mit persönlicher Bestleistung
Im Finale über 50m Brust stellte Lucas Matzerath einmal mehr seine Klasse unter Beweis. 26,80 Sekunden und Platz 5 bedeuteten sein bislang bestes WM-Ergebnis über diese Strecke. Nachdem er vor einem Jahr in Fukuoka (Japan) schon Sechster gewesen war, ging es für den 23-Jährigen diesmal also sogar noch einen Platz nach vorne. Mit seiner Zeit von Katar blieb er zudem lediglich eine Hundertstelsekunde über dem deutschen Rekord von Melvin Imoudu (26,79).
“Ich bin sehr zufrieden”, sagte er. “Nachdem ich mit dem Vorlauf noch nicht so zufrieden war, konnte ich mich im Halbfinale nochmal steigern, und jetzt nochmal mit persönlicher Bestzeit hier rauszugehen, lässt mich mit einem guten Gefühl morgen abreisen. Es ist zwar schade, dass die eine Hundertstel zum deutschen Rekord gefehlt hat, aber es gibt ja noch mehr Chancen im Laufe der Saison.“
Demnächst stehen nun erst einmal noch ein paar Klausuren an der Uni an, nach einem weiteren Trainingslager gilt seine Konzentration dann der Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele in Paris mit den Deutschen Meisterschaften / Olympic Trials in Berlin (24. – 28. April) als finalen Höhepunkt.
Freiwasserschwimmen: Jeannette Spiwoks erlebt Krimi ums Olympiaticket
Im Freiwasserschwimmen erlebte unsere OSP-Athletin Jeannette Spiwoks einen Krimi um das Olympia-Ticket – leider mit einem schlechten Ende. Über 10km belegte sie in 1:57:46,00 Stunden den 16. Platz belegt und ging im Ziel zunächst davon aus, damit auch das Olympia-Ticket gelöst zu haben. Die Formulierungen zur Vergabe der kontinentalen Quotenplätze in Doha hinter den Top 13 dieser WM 2024 führten dabei zu unterschiedlichen Sichtweisen.
Schlussendlich vergab der Weltverband World Aquatics den für Europa vorgesehenen kontinentalen Quotenplatz an Großbritannien, nachdem die britische Schwimmerin Leah Phoebe Crisp direkt hinter Jeanette Spiwoks auf dem 17. Platz eingetroffen war. Trotz Spiwoks‘ Position als bestplatzierte Europäerin außerhalb der Top 13, wurde Deutschland aufgrund der bereits erfolgten persönlichen Qualifikation von Leonie Beck bei der WM 2023 nicht weiter berücksichtigt.
Quelle: Deutscher Schwimm-Verband
Bild: Picture Alliance