OSP-Schwimmer Lucas Matzerath, der in Bochum trainiert und für die SG Frankfurt startet, konnte mit seinen Leistungen bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Japan zufrieden sein, auch wenn es mit der erhofften Medaille nicht klappte. Über 100m Brust kam er auf den 5. Platz, über 50m Brust auf Platz 6 und mit der Mixed-Staffel sowie der Lagenstaffel der Männer erreichte er ebenfalls das Finale. Nachfolgend die offiziellen Meldungen des DSV zu seinen WM-Einsätzen:
100m Brust: Lucas Matzerath in Wimpernschlagrennen auf Platz Fünf
Im Finale über 100m Brust kam Lucas Matzerath mit seiner Zeit von 58,88 Sekunden auf Platz 5 und blieb dabei 14 Hundertstelsekunden über seinem Deutschen Rekord, den er im Vorlauf aufgestellt hatte. Der 23-Jährige von der SG Frankfurt konnte damit sein Ergebnis aus dem vergangenen Jahr in Budapest um einen Platz verbessern. Es war zudem das beste deutsche Resultat in dieser Disziplin seit 1986, also seit 37 Jahren.
Den Sieg holte sich Sieg der Chinese Qin Haiyang, Rang zwei teilten sich mit Nicolo Martinengh (Italien), Arno Kamminga (Niederlande) und Nic Fink (USA) kurioserweise gleich drei Schwimmer, die alle vor Lucas Matzerath in 58,72 Sekunden ins Ziel kamen.
50m Brust: Lucas Matzerath im Brustsprint auf WM-Platz sechs
Lucas Matzerath hat bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) einmal mehr seinen Status als einer der besten Brustschwimmer der Welt untermauert. Im Finale über 50m Brust kam der 23-Jährige von der SG Frankfurt am Mittwoch in 26,94 Sekunden auf Platz sechs und blieb damit erneut unter seiner alten Bestzeit, mit der er nach Fukuoka gekommen war (26,99). Nach dem fünften Platz über die 100m-Distanz also ein weiteres Top-Ergebnis für den Frankfurter, mit dem er seine Vorjahresplatzierung im Brustsprint bestätigen konnte. Bei der WM 2022 in Budapest (HUN) war Matzerath ebenfalls Sechster geworden.
Nach der langsamsten Startzeit aller acht Finalisten – bei einer Körpergröße von 2,01 Metern nicht ungewöhnlich für Matzerath – rollte er das Feld von hinten auf, trotz gesundheitlicher Probleme. „Die Nasennebenhöhle sind ganz schön zu, ich habe jetzt seit zwei Stunden Kopfschmerzen, dadurch war ich auch mental nicht ganz im richtigen Mindset, weil die Belastung noch drin ist”, berichtete er später. Trotzdem fehlten am Ende nur zwei Zehntel auf eine Medaille. Diese gingen stattdessen an Qin Haiyang (CHN/26,29), der zuvor auch schon die 100 Meter gewonnen hatte, den Amerikaner Nic Fink (26,59) sowie mit Sun Jiajun (26,79) an einen weiteren Chinesen. Lucas Matzerath hat derweil schon ausgemacht, wo er in Zukunft die fehlenden Zehntel herholen will: „Wo ich viel verliere, das haben die Analysen gezeigt, ist die Umlenkphase, wo ich ins Wasser eintauche. Da bin ich ein bisschen zu widerstandsreich und bremse mich selbst ab durch die Wasserlage. Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt für die nächste Saison, das wird schon viele Zehntel geben dann”, hatte er bereits am Vortag nach dem Halbfinale erklärt.
Lagenstaffel der Männer auf Olympiakurs
Die deutsche 4x100m-Lagenstaffel der Männer darf sich derweil gute Chancen auf eine Olympiateilnahme im kommenden Jahr in Paris (FRA) ausrechnen. Zwar kamen Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin/Split-Zeit: 54,16 Sekunden), Lucas Matzerath (SG Frankfurt/58,70), Eric Friese (Potsdamer SV/52,16) und Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg/47,89) als Achte des Finals in 3:32,91 Minuten nicht ganz an ihre Zeit aus dem Vorlauf heran. Mit den dort erzielten 3:32,11 ist das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) in der Rangliste für Olympia aktuell als Sechster aber sehr gut platziert. Während die Medaillengewinner*innen in den Staffelwettbewerben schon sicher für die Sommerspiele planen dürfen, werden jeweils 13 weitere Plätze an die schnellsten noch nicht qualifizierten Teams der beiden Weltmeisterschaften in Fukuoka und im Februar 2024 in Doha (QAT) vergeben, wobei auch Zeiten aus den Vorläufen berücksichtigt werden. In Doha müssten also schon elf Nationen schneller schwimmen als die Deutschen, um diese noch zu verdrängen. Auch die 4x200m Freistilstaffel der Männer hat als WM-Siebter übrigens bereits gute Karten.
Platz acht mit der Lagen-Mixedstaffel
Lucas Matzerath war anschließend gleich noch einmal im Finaleinsatz, mit der 4x100m-Lagen-Mixedstaffel kamen er, Ole Braunschweig, Angelina Köhler und Nele Schulze (alle SG Neukölln Berlin) in 3:45,62 Minuten auf Platz acht. Seit Aufnahme dieser Disziplin in das WM-Programm im Jahr 2015 hat Deutschland immer den Endlauf erreicht. Gold gewann die Chines*innen Xu Jiayu, Qin Haiyang, Zhang Yufei und Cheng Yujie (3:38,57), Silber ging nach Australien (3:39,03), Bronze an die USA (3:40,19).
„Es ist ein bisschen schwierig bei uns, manche kränkeln ein bisschen wegen der Klimaanlagen, deswegen haben Lucas und Ole ein bisschen Schnupfen, das merkt man dann schon. Es ist nicht so einfach, aber trotzdem haben wir es gut gemacht und als Team super zusammengehalten”, sagte Köhler. „Super tolle Zeit, alles gut.”
Quelle: DSV, Bild: Picture Alliance