Leistungsdiagnostik

Trainingssteuerung über wissenschaftliche Erkenntnisse

Die Beratungs- und Unterstützungsleistungen im Bereich der Trainingswissenschaft des Olympiastützpunkt NRW/Rhein-Ruhr zur optimalen Betreuung der Athleten*innen basieren auf einem interdisziplinären, ganzheitlichen und mehrdimensionalen Ansatz.

Mittels verschiedener Untersuchungs- und Testverfahren liefern die Daten der Leistungsdiagnostik einerseits Auskunft über den aktuellen Gesundheits- und Leistungszustand sowie andererseits Hinweise zur Steuerung und Kontrolle der individuellen Trainingsprozesse unserer Athleten*innen.

Die Zusammenarbeit der Mitarbeiter mit ihren spezifischen Kompetenzen aus den unterschiedlichen Teilbereiche der Trainingswissenschaft ermöglicht unseren Athleten*innen eine mehrdimensionale Analyse ihrer aktuellen körperlichen Leistungsfähigkeit. Nach Rücksprache mit dem Trainer-/Betreuerteam werden Entwicklungspotenziale besprochen und ferner individuelle Empfehlungen für eine langfristige, nachhaltige sowie zielgerichtete Leistungsentwicklung erstellt.

Auf der Grundlage dieses Ansatzes bietet der Olympiastützpunkt NRW/Rhein-Ruhr fundierte Beratungs- und Unterstützungsleistungen in den vier Kernbereiche der Trainingswissenschaft Leistungsfähigkeit, Wettkampf, Training und Diagnostik an.

Physiologische Leistungsdiagnostik

Jede körperliche Arbeit setzt im Körper Energiebereitstellungsprozesse (Energiefreisetzung) voraus. Die Art der verschiedenen Stoffwechselvorgänge steht in Abhängigkeit zu der Belastungsform, der Belastungsintensität und der Belastungsdauer. Leistungsbeeinflussende Faktoren sind dabei die Verfügbarkeit, der Transport und die Bereitstellungsprozesse dieser Energien.

Auf der Basis des jeweiligen Beanspruchungsprofils der Sportart werden sportartspezifische Untersuchungsverfahren, zur Bestimmung dieser physiologisch konditionellen Komponenten, wie z. B. die Analyse der Laktatkonzentrationen und/oder Atemgasparameter eingesetzt. Durch die standardisierte Durchführung und den Einsatz objektiver, reliabler und valider Testverfahren sind individuelle Stärken und Schwächen sowie Leistungsentwicklungen bzw. Entwicklungspotenziale der Athleten*innen auch im Längsschnitt beurteilbar und vergleichbar.

Die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter im Hochleistungssport gewährleistet eine aussagekräftige und professionelle Beurteilung der aktuellen Leistungsdaten, auf dessen Grundlage gemeinsam mit den verantwortlichen Trainern zielorientierte spezifische und individualisierte Empfehlungen für die Trainings- und Wettkampfpraxis abgeleitet werden.

Die physiologische Leistungsdiagnostik nimmt in dem Betreuungskonzept des Olympiastützpunktes NRW/Rhein-Ruhr eine elementare Bedeutung ein. Mit Hilfe der erhobenen physiologisch konditionellen Leistungsdaten können entsprechende Interventionsmaßnahmen zur Optimierung des aktuellen individuellen Leistungszustandes sowie der besseren Ausschöpfung des Leistungspotenzials aufgezeigt werden. Je nach Zielsetzung können die unterschiedlichen Belastungsnormativen (Reizintensität, Reizdichte, Reizdauer, Reizumfang und Trainingshäufigkeit) im täglichen Trainingsprozess entsprechend variiert werden. Des Weiteren bietet die physiologische Leistungsdiagnostik den Athleten*innen ein Regenerations-Belastungs-Management an, hierbei werden ausgewählte Parameter während Regenerations- und Belastungsmaßnahmen in verschiedenen Saisonphasen erhoben, analysiert und auf das Individuum bezogen evaluiert.

Leistungen im Überblick:
• Verschiedene Laborergometrieverfahren, z. B. auf dem Laufband, Ruder-, und Fahrradergometer
• Sportartspezifische Tests im Labor und im Feld (z. B. 400m Bahn)
• Spiroergometrie im Labor und im Feld
• Analysen aus dem Kapillarblut (Laktat, Glukose, CK, Urea, Hb, Hkt, …)
• Wirkungsanalysen von Trainingsreizen (Trainingsmittelkontrollen)
• Bestimmung von Anpassungs- und Regenerationsprozessen zur Kontrolle von Trainingsumfang bzw. -intensität (Prävention von Übertraining)
• Empfehlungen zur Trainingssteuerung

Biomechanische Leistungsdiagnostik

Egal ob Kanute, Ruderer, Hockey oder Tischtennisspieler, alle Sportler steuern über Krafteinsatz Bewegungen, um erfolgreich zu sein.

Im Spitzensport ist es unabdingbar, Athlet*innen und Trainer*innen mit biomechanischen Kenngrößen zu unterstützen. Die Biomechanik liefert hierzu wertvolle Daten. Mit Hilfe von komplexen mechanischen, elektronischen und bildgebenden Verfahren werden physikalische Größen erfasst. Dazu gehören z. B. Kraft, Winkel, Winkelgeschwindigkeit und Beschleunigung und weitere physikalische Größen. Vornehmlich wird in den Bereichen der Kinemetrie, der Anthropometrie, sowie der Dynamometrie gearbeitet. Durch diese Informationen können von außen nur bedingt erkennbare Mängel konsequent minimiert und Bewegungsabläufe sowie individuelle Leistungen optimiert werden.

Die Biomechanik versucht mittels modernster Techniken und Methoden die Effizienz der Bewegungsabläufe „im unsichtbaren Bereich“ zu steigern. Hierzu werden über das komplexe Zusammenspiel von z. B. hochauflösenden (Highspeed-) Videokameras, Lichtschranken, Messplatten und sportartspezifischen Diagnosesystemen sportliche Techniken und biomechanische Kenngrößen erfasst.

Die sowohl im Training als auch im Wettkampf erhobenen Daten werden an Computern in Diagramme und Grafiken übertragen und in Kombination mit Videos als Videomesswertkopplung objektiviert.

Unsere Mitarbeiter gewinnen in dieser abstrakten Betrachtung Erkenntnisse, die sie in die Praxis übersetzen und die dann über Gespräche mit den Athleten*innen und Trainer*innen in das Techniktraining einfließen. Aber auch der Einsatz und die Weiterentwicklung von Sportgeräten werden durch diese Erkenntnisse forciert.

Mit Hilfe der gewonnenen Daten und Analysen kann der Athlet seine Leistung optimieren, was natürlich im Weiteren nur mit akribischem Training gelingen kann.

Leistungen im Überblick:
• Bewegungsanalysen
• Verbesserung des allgemeinen Technikleitbildes einer Disziplin
• Verbesserung des individuellen Technikleitbildes eines Sportlers
• Trainingsplangestaltung und -anpassung
• Zeitstrukturanalysen
• Spiel- und Wettkampfbeobachtungen
• Trainer-Weiterbildung

Ihre Ansprechpartner*innen

Dr. Sven Pieper
Physiologische Leistungsdiagnostik
Yves Reuter
Physiologische Leistungsdiagnostik / Para Sport
Christian Ifland
Biomechanische Leistungsdiagnostik
Pascal Schüpper
Biomechanische Leistungsdiagnostik
Amber Bittscheidt
Biomechanische Leistungsdiagnostik
Alessa Jaspert
Biomechanische Leistungsdiagnostik / Para Sport