Der Deutsche Ruderverband DRV reist mit insgesamt sechs Medaillen – davon drei in den olympischen Bootsklassen – im Gepäck von der Ruder-WM aus Linz ab. Sowohl Oliver Zeidler im Einer als auch der Deutschland-Achter sorgten mit ihren Siegen für einen goldenen Abschluss und Gänsehautmomente an der Regattastrecke in Linz-Ottensheim. Zudem haben sich sechs Boote direkt für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert. Mit diesen Ergebnissen liegt man allerdings hinter den eigenen Erwartungen zurück. Detaillierte Infos zur Ruder-WM gibt es auf der DRV-Webseite.
20 Jahre hat der Deutsche Ruderverband auf eine WM-Medaille im leichten Männer-Doppelzweier warten müssen. Am zweiten Finaltag wurde diese Ausdauer belohnt, schließlich wurde in den vergangenen Jahren nichts Unversucht gelassen, diese Durststrecke zu überwinden. Die Europameister Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) gingen auf Bahn vier ins Rennen, links von Ihnen die Italiener und Iren. Nach einem schnellen Start konnte sich das deutsche Boot zusammen mit den Italienern an die Spitze setzen und fast eine Länge auf die Konkurrenz herausrudern.
Als Erster ging das deutsche Duo auf die zweite Streckenhälfte, 13 Hundertstel dahinter die Italiener. Irland lag knapp eine Sekunde zurück. Osbornes Blick ging immer zur Seite. Auf den dritten 500 zündeten die Iren dann aber den Turbo und zogen an den Deutschen und Italienern vorbei. Das deutsche Boot konnte der Attacke nichts mehr entgegensetzen, es gelang nicht, die Lücke zu schließen. Mit den letzten Schlägen retteten die beiden die Bronzemedaille aber sicher ins Ziel.
Freude bei Osborne und Rommelmann. „Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Heute waren ja auch durchaus unfaire Bedingungen. Wir sind sehr mutig rausgefahren und haben direkt aggressiv versucht, das Rennen von vorne zu gestalten. Am Ende waren die anderen halt besser, die Luft war raus. Da hat sich die unfaire Bahn dann auch so ein bisschen ausgespielt. Am Ende haben wir ganz klar Bronze gewonnen“, so Osborne nach dem Rennen.
Bereits mit dem 2. Zweiten Platz im Halbfinale und dem damit verbundenen Finaleinzug hatte das Duo das Ticket für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr für den leichten Männer-Doppelzweier gelöst und anschließend bekannt: „Das ist eine schwierige WM, weil sie mit der Olympia-Quali verbunden ist. Im Halbfinale steht man hier viel mehr unter Druck. Unser Lauf war top besetzt. Das Rennen lief wie geplant.“
Quelle: DRV/Judith Garbe; Bild: DRV/Seyb