Auf dem Weg in die „neue“ Normalität lichten sich langsam die dunkeln Wolken über anstehenden Jahreshöhepunkten in Form von verbandsinternen Leistungskontrollen oder den ersten kleinen Wettkämpfen im weiteren Jahresverlauf. Hiermit treten eventuell auch bekannte trainings- und wettkampfrelevante Themen wieder ins Bewusstsein unserer Athleten*innen, zu denen sich einzelne Sportler*innen auch schon vor der Corona-Pandemie Unterstützung gewünscht hätten oder mit denen sie sich schon immer einmal auseinandersetzen wollten.
Über seine ständige Bereitschaft für Anfragen aus dem Athleten*innen-Kreis hinaus möchte das Sportpsychologen-Team des Olympiastützpunkts NRW/ Rhein-Ruhr an dieser Stelle nun auch pro-aktiv einige zentrale, spannende und neue Themen im persönlichen Dialog anbieten.
Hierzu veranstaltet der OSP in der zweiten Jahreshälfte eine Workshop-Reihe zu ausgewählten sportpsychologischen Themen, die von den OSP-Psychologen Dr. Sebastian Altfeld, Dr. Christian Zepp und Moritz Anderten geleitet werden.
Alle Workshops finden im Tagungsraum im Sport- und Tanzinternat Essen statt (Adresse: Rosastraße 82, 45130 Essen)
Die Teilnehmeranzahl ist aufgrund der aktuellen Situation auf max. 10 Personen pro Workshop begrenzt. Der Adressatenkreis umfasst in erster Linie NK1, PK und OK/PAK Athleten*innen. Anmeldungen können unter Angabe des Namen, Sportart und Kaderstatus jederzeit unter info@olympiastuetzpunkt.de erfolgen.
Workshop 1 Aufmerksamkeit & Konzentration im Leistungssport
Termin: Freitag, 04. September
Beginn: 14:00 Uhr (Dauer: 90 min)
Leitung: Dr. Christian Zepp
„Wie häufig passiert es, dass wir uns in Spielen und Wettkämpfen über den eben verlorenen Punkt ärgern oder uns damit beschäftigen was passiert, wenn wir den nächsten Punkt machen oder das Spiel gewinnen sollten? In vielen Fällen sehr regelmäßig. Dies führt häufig dazu, dass unsere Aufmerksamkeit bei allem möglichen ist, aber nicht bei dem was als nächstes wichtig ist: Die nächste Aktion.“
In dem interaktiven Workshop geht es darum sowohl Gründe zu erarbeiten, wieso wir abgelenkt sind, zu verstehen, was genau zu Ablenkung führt als auch insbesondere Strategien und Techniken zu erkennen und zu erlernen, die uns im Training und im Wettkampf dabei helfen können, uns genau auf das zu konzentrieren was jetzt gerade wichtig ist: die nächste Aktion!
Workshop 2 Emotionsregulation – Umgang mit Gefühlen wie Ärger und Frust bevor sie aufkommen
Termin: Dienstag, 08. September
Beginn: 14:00 Uhr (Dauer: 90 min)
Leitung: Dr. Sebastian Altfeld
„Du sollst dich nicht so ärgern“, „Immer, wenn ich mich ärgere, verliere ich den Fokus“.
In einem interaktiven Workshop erarbeiten die Sportler*innen den Auslöser für Emotionen zu identifizieren, um so mögliche hinderliche Ausprägungen von Gefühlen vorzubeugen. Dabei geht es darum, eigene Erwartungshaltungen und Bewertungen zu erkennen und zu überprüfen.
Workshop 3 Thema: Aktivationsregulation
Termin: Montag, 28. September
Beginn: 14:00 Uhr (Dauer: 120 min)
Leitung: Moritz Anderten
In dem Workshop Aktivationsregulation gehen wir der Frage nach, wie es im Wettkampf gelingen kann, den optimalen Wettkampfzustand zu erreichen.
Eine Grundlage dieses Zustands ist die Fähigkeit zur Regulation und Synchronisierung körperlicher und mentaler Prozesse: Körper und Kopf spielen optimal zusammen.
Das Ziel besteht darin, dass jeder Sportler seine individuelle Technik zum Hoch- und Runterfahren entwickelt, die er selbstständig anwenden kann und die ihm die Sicherheit und das Selbstvertrauen gibt, seine inneren Prozesse zielgerichtet kontrollieren zu können.
Workshop 4 Expect the unexpected – Erwarte das Unerwartbare
Termin: Montag, 19. Oktober
Beginn: 14:00 Uhr (Dauer: 120 min)
Leitung: Moritz Anderten
Erwarte das Unerwartbare – denn oft sind es genau diese unvorhergesehenen Situationen, die uns im Wettkampf aus dem Konzept werfen.
Verspätete Anreise, plötzliche Verlegung der Startzeit, Stromausfall in der Halle, krankheits- oder verletzungsbedingter Notfall an der Strecke, unpassende Kommentare, fehlerhaftes Material – die Liste solcher Stressoren ist lang und die Konsequenzen stereotyp: Verlagerung der Aufmerksamkeit, Ab- oder Aufbau der notwendigen Wettkampfspannung und Zielverfehlung… Um derartige Konzeptverluste zu vermeiden verfolgt der Workshops das Ziel, dass sich jeder Sportler auf jeweils spezifische Stressoren vorzubereiten lernt und ein Technikrepertoire entwickelt, mit dem er sich in akuten Situationen stabilisieren kann und den Fokus zur Zielerreichung behält.
Workshop 5 Selbstvertrauen – Was ich darüber wissen sollte
Termin: Montag, 09. November
Beginn: 14:00 Uhr (Dauer: 90 min)
Leitung: Dr. Sebastian Altfeld
In einem interaktiven Workshop erarbeiten die Sportler*innen, was Selbstvertrauen ist und welche Quellen es gibt. Darüber hinaus werden typische Denkfehler hinsichtlich des eigenen Selbstvertrauens identifiziert und besprochen. Diese Denkfehler können wichtige „Stolpersteine“ bei der Ausbildung eines stabilen und gesunden Selbstvertrauens darstellen.
Workshop 6 Wie Dankbarkeit und positive Emotionen den Umgang mit herausfordernden Situationen verbessern können
Termin: Freitag, 11. Dezember
Beginn: 14:00 Uhr (Dauer: 90 min)
Leitung: Dr. Christian Zepp
Das Trainingsgelände? Normal. Der Fahrdienst zum Training und Wettkampf? Selbstverständlich. Die Unterstützung von Eltern, Freunden und Teamkamerad*innen? Auch selbstverständlich. Die Möglichkeit Ausbildung und Leistungssport kombinieren zu können? Was denn sonst?
Häufig ist uns gar nicht mehr bewusst, wie großartig unsere Lebens- und Trainingsbedingungen sind, und wir verlieren im Alltag den Blick genau dafür. Anstatt dessen liegt unser Fokus häufig auf all den Dingen, die nicht funktionieren, die nicht klappen oder den Möglichkeiten die wir gerade eben nicht haben. Dies führt häufig zu innerer Unzufriedenheit und in Kombination mit den vielen Anforderungen in Schule, Universität, Verein, Verband, Familie und Freundeskreis zu mehr innerem Stress.
In dem interaktiven Workshop setzen wir uns mit den Fragen auseinander, wie Dankbarkeit zu einem besseren Wohlbefinden beitragen kann, was uns häufig davon abhält dankbar für die kleinen und großen Dinge in unserem Leben zu sein, und zu erkennen, wofür wir aktuell tatsächlich dankbar sind oder sein können.