Die besten deutschen Beckenschwimmer*innen hatten am Wochenende in Berlin bei der DSV Olympiaqualifikation die letzte Chance, sich für die Olympischen Spiele in Tokio zu qualifizieren. Es galt, die nationalen Normzeiten des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. unterbieten. Und die deutschen Sportler*innen lieferten.
Vom Olympiastützpunkt NRW/Rhein-Ruhr schafften es vorläufig vier Athlet*innen auf die Kandidatenliste für Tokio – den finalen Olympiakader nominiert der DOSB in Abstimmung mit dem DSV voraussichtlich in der zweiten Mai-Hälfte.
Wir freuen uns für folgende OSP-Schwimmer*innen:
Damian Wierling (100m Freistil, 4x100m Freistil)
Lisa Höpink (4x100m Lagen, 4x100m Freistil)
Poul Zellmann (4x200m Freistil)
Marius Kusch (100m Schmetterling, 4x100m Freistil)
Alle Infos gibt es auf der DSV-Webseite, hier ein kurzer Ausschnitt mit unseren OSP-Sportler*innen:
Damian Wierling führt die 4x100m-Freistilstaffel mit Marius Kusch nach Tokio
Noch enger, und das gleich in doppelter Hinsicht, ging es im Kampf um die Olympia-Plätze über 100m Freistil der Männer zu – beide Male mit positivem Ausgang. Denn Damian Wierling (SG Essen) unterbot als Sieger mit 48,48 Sekunden um zwei Hundertstel die Einzelnorm. „Es ist so schön, dass ich es jetzt geschafft habe. Und ich glaube, dass noch mehr in mir habe, um bei den Spielen noch eine Schippe draufzulegen. Vielleicht kann ich mir dort den deutschen Rekord holen“, sagte er. Seit fünf Jahren war der 25-Jährige nicht mehr so schnell, der Druck sei daher spürbar gewesen. „Ich habe alle in meinem Team am Vorabend verrückt gemacht“, sagte Wierling am Samstagnachmittag dann aber lachend.
Hinter ihm zogen auch die Kollegen mit und sicherten auch der siebten und damit letztmöglichen DSV-Staffel das Ticket für die Sommerspiele. Dank Marius Kusch (SG Essen/48,91), Christoph Fildebrandt (SSG Saar Max Ritter/49,05) und Eric Friese (der in den USA lebende Potsdamer war dort vorige Woche ebenfalls 49,05 gekrault) wurde die Norm (3:15,50 Minuten) um genau eine Hundertstel unterboten. „Ich liebe es einfach, mit den Mannschaftskameraden in der Staffel zu schwimmen. Staffel habe ich schon immer gern gemacht, das macht immer Spaß“, freute sich Schmetterlingsspezialist Kusch.
Lisa Höpink mit Staffelstarts in Tokio
Annika Bruhn (Neckarsulmer Sport-Union) war nach der erfüllten Norm über 200m Freistil offenbar ein Stein vom Herzen gefallen, beflügelt sicherte sie sich am Tag darauf über die halbe Distanz in neuer Bestzeit von 53,96 Sekunden ihren zweitem Einzelstart in Tokio. „Wenn es läuft, dann läuft’s! Es hat sich richtig gut angefühlt. Auf den letzten zwei Bahnen habe ich nochmal Vollgas gegeben und alles rausgeholt“, sagte die strahlende Siegerin. In ihrem Sog steigerten sich auch die anderen DSV-Sprinterinnen im Kampf um die Staffelplätze, zunächst im A-Finale Lisa Höpink (SG Essen) 54,65, Marie Pietruschka (SSG Leipzig) 54,73 und Isabel Gose (SC Magdeburg), womit sich letztere kurzzeitig auf Rang vier des Staffelrankings vorschob, unmittelbar danach schlug im B-Finale aber Hannah Küchler (AMTV-FTV Hamburg) mit neuem Jahrgangsrekord für 19-Jährige von 54,88 zurück.
Poul Zellmann holt mit der 4x200m Freistil-Staffel das Olympia-Ticket
Beim ersten Finalabschnitt am Freitag gab es schon im Auftaktrennen direkt die erste Norm zu bejubeln. Lukas Märtens (SC Magdeburg) verbesserte sich über 200m Freistil auf 1:46,41 Minuten und darf sich im Sommer mit gerade einmal 19 Jahren auf seine ersten Olympischen Spiele freuen – nach jetzigem Stand mit drei Einzelstarts. „Ich bin in guter Verfassung und fühle mich gerade ,on Fire‘. Ich sehe kein Limit“, sagte er nach seinem Rennen. „Bei den nächsten Wettkämpfen werden wir sehen, ob es ein Limit gibt.“ In seinem Sog zeigten sich auch die anderen Deutschen stark verbessert: Jacob Heidtmann (ST Stadtwerke Elmshorn) in 1:46,98, Poul Zellmann (SG Essen) in 1:47,53 und Henning Mühlleitner (Neckarsulmer Sport-Union) in 1:48,11 sorgten dafür, dass nun auch diese DSV-Staffel für Tokio qualifiziert ist.
Quelle: DSV, Bild: Picture Alliance