Die Mannschaft des Deutschen Ruderverbandes verabschiedet sich mit insgesamt neun Medaillen als drittstärkste Nation von der U23-WM in Sarasota (USA). Unsere beiden OSP-Vertreter Laura Kampmann und Henning Sproßmann zeigten dabei mit ihren Booten einen grandiosen Endspurt und sicherten sich jeweils die Silbermedaille. Hier ein kurzer Rückblick:
Laura Kampmann und Henning Sproßmann werden für unfassbaren Endspurt belohnt!
Eine turbulente Woche geht für Laura Kampmann (TVK) und Henning Sproßmann grandios zu Ende. 300 Meter vor dem Ziel sah es bei den U23 Weltmeisterschaften in Sarasota/USA so aus, als müssten sich die beiden Essener U23 Nationalmannschaftsruderer mit dem undankbaren vierten Rang zufriedengeben. Doch mit unfassbaren Endspurts konnten sich sowohl der Frauen-Doppelvierer als auch der Leichtgewichts Männer-Zweier ohne auf den letzten Schlägen auf den Silberrang schieben. Der Jubel kannte keine Grenzen.
Laura Kampmann (Ruderriege TV Kupferdreh) liebäugelte im Frauen-Doppelvierer gemeinsam mit Emma Appel (Magdeburg), Maren Völz (Potsdam), Tabea Kuhnert (Magdeburg) nach ihrem Vorlaufsiegt vom Mittwoch ebenfalls mit einer Medaille. Die Niederländerinnen übernahmen vom Start an die Führung und legten ein unfassbar hohes Tempo vor. Großbritannien und das deutsche Boot nahmen die Verfolgung auf, wobei die Vorteile stehts bei den Ruderinnen von der Insel lagen. Kurz vor der Streckenhälfte griffen dann die Rumäninnen an und übernahmen den Bronzerang. 500 Meter vor dem Ziel schienen die Medaillen klar verteilt. Was sich dann allerdings auf den letzten Streckenviertel abspielte ist ein Fall für die Geschichtsbücher. Die Niederländerinnen mussten dem hohen Tempo Tribut zollen, eine Ruderin kollabierte und das Boot fiel auf den letzten Platz zurück. Großbritannien ergriff die Chance und gewann Gold. Laura Kampmann erkannte als Schlagfrau des deutschen Bootes die Situation und erhöhte die Schlagzahl auf weit über 40 Schläge pro Minute. Dem deutschen Boot wuchsen Flügel und es gelang ihnen das nicht mehr für möglich gehaltene Kunststück die Rumäninnen zu über spurten und Silber zu gewinnen. Athletinnen, Trainer und Zuschauer rieben sich die Augen und konnten es nicht fassen. Die Freude im deutschen Boot kannte keine Grenzen. Für die 22-Jährige Kupferdreherin ging damit im letzten U23 Jahr der Medaillentraum endlich in Erfüllung. Nach dem Junioren-WM Titel 2015 in Rio/Brasilien war es die zweite Medaille bei einer globalen Meisterschaft in ihrer Karriere.
Henning Sproßmann (ETuF) und Julius Wagner (Dortmund) fuhren gewohnt startschnell los und führten das Feld nach 300 geruderten Metern an. Kurz vor der 500 Metermarke übernahmen die Italiener die Führung und bauten sie über die Strecke stetig aus. Australien kam gefährlich nahe und schob sich 500 Meter vor dem Ziel auf die Silber-Position. Es entbrannte ein erbitterter Zweikampf zunächst um Bronze zwischen Deutschland und Ungarn. Das von ETuF Trainer Oliver Kampmeier trainierte Boot wollte auf keinen Fall wie im Vorjahr Vierter werden. Der unbändige Wille im deutschen Boot eine Medaille zu gewinnen setzte im Endspurt ungeahnte Kräfte frei. Die Australier wurden wieder einholt und Bugball an Bugball fuhr man mit dem Vorlaufsieger Ungarn über die Ziellinie. Nach Auswertung des Zielfilms lagen Sproßmann/Wagner am Ende 9 Hundertstel vor den Ungarn und wurden für dieses fantastische Rennen mit Silber belohnt. Gold ging souverän an Italien.
Auch Frank Decker (TVK), der am Bundesstützpunkt in Essen als Trainer tätig ist durfte sich über eine Medaille freuen. Bundestrainerin Brigitte Bielig hatte ihm den Leichtgewichts-Frauen Doppelvierer anvertraut. Er konnte die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen und hinter Italien und vor den USA eine Silbermedaille zum Gesamtergebnis des Deutschen Ruderverbandes beisteuern.
Quelle: DRV, Bilder: DRV/Seyb