Für unsere OSP-Athlet*innen verliefen die Europameisterschaften im kroatischen Porec äußerst erfolgreich: zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze sowie ein Olympia-Ticket sicherten sich die Kämpfer*innen des Deutschen Karate-Verbandes.
Jonathan Horne verteidigte seinen EM-Titel in der Gewichtsklasse +84 kg durch einen 2:0-Erfolg (Waza-Ari) gegen den Serben Slobodan Mitevic und qualifizierte sich damit endgültig für die Olympischen Spiele in Tokio – herzlichen Glückwunsch.
Mit einer furiosen Leistung hatte Jonathan Horne in der dritten Runde gegen seinen ärgsten Konkurrenten um das Olympia-Ticket, den Georgier Gogita Arkania, mit 8:0 gewonnen und dabei eine konzentrierte, eine brillante Vorstellung abgeliefert. Im Halbfinale gegen den Griechen Georgios Tzanos hatte unser OSP-Athlet den ersten Punkt des gesamten Wettkampfs überhaupt abgegeben. Doch das 1:1 und das klare 5:0 nach Kampfrichter-Entscheid reichten aus für den Einzug ins Finale.
Auch der zweite Routinier im DKV-Team, Noah Bitsch, zeigte einen formidablen Wettkampf. Nach insgesamt vier Erfolgen ohne Gegenpunkt musste sich Noah in der Gewichtsklasse bis 75 kg erst im Halbfinale Rafael Aghayev aus Aserbaidschan geschlagen geben. Mit einem verdienten 3:0 Erfolg gegen den Montenegriner Mario Hodzic sicherte sich der 31-Jährige dann die Bronzemedaille.
Silbermedaillen für Shara Hubrich und Jana Messerschmidt
Unsere beiden OSP-Leichtgewichte Shara Hubrich (bis 50 kg) und Jana Messerschmidt (bis 55 kg) kämpften sich jeweils bis ins Finale, mussten sich dort dann allerdings geschlagen geben und gewannen Silber.
Nach vier erfolgreichen Kämpfen, darunter einem kniffligen 5:4 in der zweiten Runde gegen die Luxemburgerin Jennifer Warling, kämpfte Jana im Finale gegen die junge Russin Anna Chernysheva. Zu Beginn standen sich beide Athletinnen abwartend gegenüber. Auch im weiteren Verlauf war Vorsicht das oberste Gebot – und die beiden Video-Beweise, die von den beiden Coaches beantragt worden waren, hatten auch keinen Einfluss auf den Punktestand. Und als ein 0:0 immer wahrscheinlicher geworden war, kam Chernysheva mit einem Ippon durch – und entschied somit den Kampf mit 3:0 zu ihren Gunsten.
Der Kampf, den Shara Hubrich gegen ihre türkische Kontrahentin Serap Arapoglu Ozcelik im Finale der Gewichtsklasse -50 Kilogramm gezeigt hatte, ähnelte dem von Jana Messerschmidt. Die beiden Finalistinnen hatten sich belauert und auf den besten Moment für eine Aktion gewartet. Der einzige Unterschied: Diesmal musste der Pflichtentscheid her, da es nach drei Minuten 0:0 gestanden hatte. Und der fiel mit 4:1 zugunsten der Türkin aus. Trotz der Niederlage war die Silbermedaille für Shara Hubrich mehr als nur ein Trostpflaster.
Team-Gold für die deutsche Damen
Im Team-Wettbewerb kämpften sich Jana Messerschmidt und ihren Team-Kolleginnen Shara Hubrich, Anna Miggou und Johanna Kneer mit Siegen gegen Belgien, Bosnien-Herzegowina, Gastgeber Kroatien und Frankreich ins Finale. Nachdem Jana Messerschmidt für den perfekten Auftakt gesorgt und durch zwei Yukos mit 2:0 gewonnen hatte, sorgte Johanna Kneer, die diesmal an Position zwei zum Einsatz gekommen war, mit dem 0:0 für eine gute Ausgangsbasis – weil die Türkei im abschließenden Kampf einen Sieg mit mindestens drei Punkten Unterschied benötigt hätte, um Europameister zu werden. Doch Shara Hubrich, die nicht einmal eine Stunde zuvor ihr Einzelfinale bestritten hatte, entfachte ein wahres Technik-Feuerwerk und ließ ihrer Gegnerin beim 10:4-Erfolg nicht den Hauch einer Chance.
Für die DKV-Damen ist der Gewinn des EM-Titels der größte Erfolg in der jüngeren Geschichte – vor zwei Jahren hatten sie in Spanien noch die Bronzemedaille gewonnen.
Quelle Text und Team-Bild: Deutscher Karate-Verband, Bild Jonathan Horne: Picture Alliance