Bei der Kanurennsport-WM im ungarischen Szeged waren mit Max Hoff, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz (alle KG Essen) sowie Lukas Reuschenbach (TC Sterkrade) vier Athleten in Betreuung durch den OSP Rhein-Ruhr an Goldmedaillengewinnen für den Deutschen Kanu-Verband DKV beteiligt. Der DKV konnte sich über 15 von 18 möglichen Quotenplätzen für Tokio 2020 (zehn im Kajak, fünf im Canadier) freuen durfte.
Im K2 über 1000m souverän zum WM-Titel: Max Hoff und Jacob Schopf
Schon ein auch in der Art und Weise souverän herausgefahrener Semifinalsieg ließ die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung des deutschen Herren-K2 über 1000m mehr als berechtigt erscheinen. Im Finale ließen Max Hoff und Partner Jacob Schopf (Berlin) von Beginn an keinen Zweifel, diese Hoffnungen zur Realität werden zu lassen. Vom Start weg übernahmen sie die Kontrolle im starken Teilnehmerfeld, jederzeit in der Lage einen Angriff der Konkurrenz parieren zu können.
Am Ende siegte das deutsche Duo mit 1,25 Sekunden Vorsprung vor den Spaniern Cubelos/Pena, Bronze ging an Carre/Hubert aus Frankreich. „Keine Ahnung, wie wir das gemacht haben, ich bin sprachlos. Jacob hat mich beim Start gut ‘rausgeschoben. Unsere Stärke ist ja ein hohes Streckentempo und dann im Endspurt noch mal richtig drauflegen. So haben wir es auch gemacht, da hatten auch die am Ende noch mal etwas aufkommenden Spanier keine Chance mehr“, meinte Max Hoff nach dem Rennen. Sein 16 Jahre jüngerer Bootspartner ergänzte: „Der Grundstein für nächstes Jahr ist nun auf jeden Fall gelegt. Jetzt gilt es konzentriert weiterzuarbeiten.“
Kajak-Vierer der Männer mit drittem Gold in Folge über 500m
Knapp eineinhalb Stunden später sorgte der K4 der Herren über 500m mit Max Rendschmidt (Essen), Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Potsdam) für erneuten Titeljubel im deutschen Team. Die Titelverteidiger hatten auch in diesem Rennen das starke Quartett aus Spanien im Nacken, konnten sich aber bis ins Ziel einen Vorsprung von einer halben Sekunde erarbeiten und somit den dritten WM-Titel in Folge einfahren. Bronze sicherte sich das Boot aus der Slowakei. Freudestrahlend sagte Ronald Rauhe direkt nach dem Rennen: „Es macht einfach so viel Spaß bei dieser Wahnsinnsstimmung. Das ungarische Publikum liebt die Viererrennen und feuert nicht nur ihre eigenen Boote an, das ist einfach phänomenal.“ Schlagmann Max Rendschmidt bemerkte zu ihrem Abschneiden: „Wir wissen, was wir können, haben aber auch großen Respekt vor den Jungs in den Booten der Konkurrenz. Diesmal waren wir wieder vorn, aber wir wissen auch, dass wir noch eine Schippe drauflegen müssen. Mit den drei Jungs hinter mir blicke ich jedoch optimistisch in die Zukunft.“
Auch der Männer-Vierer über 1.000m sichert sich den WM-Titel
Der K4 der Herren über 1000m ließ in seinem Finalrennen keinen Zweifel aufkommen an seiner Absicht, den Titel vom Vorjahr zu verteidigen. In gegenüber dem Vorjahr veränderter Besetzung mit Tobias-Pascal Schultz (Essen), Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade), Jakob Thordsen (Hannover) und Felix Frank (Potsdam) übernahm das deutsche Quartett bei etwa 150m die Kontrolle im Feld, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und siegte am Ende mit einer Sekunde Vorsprung vor den Booten aus Russland und der Slowakei.
„Wir wussten wo es hingehen sollte. Auch wenn es dieses Jahr ein anderes Boot war, so haben wir doch richtig gut zusammengefunden, es lief im Training von Tag zu Tag besser“, meinte der nunmehr zweimalige K4-Weltmeister Jakob Thordsen. Lukas Reuschenbach fügte hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass es am Ende so deutlich wird, aber es war ein bärenstarkes Rennen von uns. Es ist schön, wenn man der Konkurrenz seine Vorstellung vom Rennen aufdrücken kann.“
Voller Zuversicht waren auch die beiden WM-Neulinge Tobias-Pascal Schultz und Felix Frank in das Finale gegangen. „Wir waren zu Beginn der Saison ja schon im Zweier gut und jetzt zusammen mit den beiden K4-Weltmeistern vom Vorjahr, das war nochmal was Besonderes“, kommentierte Tobias-Pascal Schultz seine WM-Premiere und Felix Frank ergänzte: „Wir haben zu den zwei amtierenden K4-Weltmeistern einen der schnellsten K2 hinzugefügt, von daher war die Zuversicht da, aber man muss sie dann auch umsetzen.“
Frauen-Vierer mit Caroline Arft holt sich den Olympiastartplatz
Ebenso sehnlichst erhofft hatte sich der K4 der Damen mit OSP-Athetin Caroline Arft (KG Essen) sowie ihren Kolleginnen Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Franziska John (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) den Olympiastartplatz. Mit Platz sechs löste das Damen-Quartett diese Aufgabe und ist damit in Tokio mit dabei, die Medaillen aber gingen an Weltmeister Ungarn sowie an Weißrussland und Polen.
Quelle: Deutscher Kanu-Verband, Bild: picture alliance